Industrie
Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war das Handwerkerwesen der bedeutendste Wirtschaftszweig in Europa.
Das Handwerk zeichnete sich durch kleine Betriebe und die Organisation in so genannten Zünften aus. In der Folge entstanden zunehmend Manufakturen: In diesen arbeiteten zahlreiche Menschen konzentriert an einem Ort, größtenteils ohne automatisierte Betriebsabläufe. Das war der erste Schritt hin zur Industrialisierung. Der wesentliche Unterschied bei dieser war dann, dass Betriebsabläufe automatisiert wurden. Fließbandarbeit ist hier als Merkmal zu nennen.
Die sich rasch vollführende Industrialisierung im 19. Jahrhundert veränderte die Ökonomie und die gesamte Gesellschaft grundlegend. Die Industrialisierung hatte mehrere Konsequenzen. Erstens kam es zu einer Konzentration der Arbeit in Städten. Diese Entwicklung wird als Urbanisierung bezeichnet. Zweitens entstand eine Arbeiterklasse, die sich politisch in Gewerkschaften und in Parteien organisierte. Arbeiter hatten die selben Erfahrungen und Probleme: Geringe Löhne, sehr lange Arbeitszeiten, schwierige Wohnsituationen. Die Idee des Sozialismus als Möglichkeit zur Überwindung dieser Verhältnisse gewann rasend schnell viele Anhänger.
In der Industrie sind in ökonomisch hoch entwickelten Staaten immer noch zahlreiche Menschen beschäftigt. Seit einigen Jahren ist aber ein rückläufiger Trend in den Beschäftigtenzahlen zu beobachten. Das liegt vor allem an der weiter fortschreitenden Automatisierung. Früher von Menschen erledigte Arbeit wird nun oftmals von Maschinen und Computern erledigt. Stattdessen gewinnt der Dienstleistungssektor auf dem Arbeitsmarkt immer mehr an Bedeutung.
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